Reideburg

In den Kirchenbüchern von Reideburg und Umgebung findet sich als Wohnplatz "auf der Burg" oder "in der Burg". Damit ist nich wirklich eine BURG gemeint. Sondern wo sich vor ca. 1200 Jahren eine slawische Wallburg befand standen und stehen Häuser und Gehöfte. Die Burg ist nur noch ein Erdhügel.

 

In the parish registers of Reideburg and environment  is found as a living place "at the castle" or "in the castle". This is not really meant CASTLE. Where was about 1200 years ago a Slavic fortified settlement stood and stand still houses and homesteads. Today the castle is only a mound.

 

Information am Burgwall Reideburg
Information am Burgwall Reideburg

 

Von den Küchendörfern zu Halles industriellem Osten

(Text - Super Sonntag vom 14.06.2009)

Wo heute Deutschlands älteste Schokoladenfabrik steht, die Tageszeitung für Halle produziert wird, Deutschlands zweitbeliebteste Backmischungen produziert werden oder die Straßenbahn Halles "zu Hause" sind, dort waren vor rund 150 Jahren die "Küchendörfer" Halles zu finden.

 

Gemüse für die Stadt

Büschdorf etwa, das Dorf an der bedeutenden Handelsstraße ins Kursächsische, das Gemüse für Halle und Leipzig produzierte. Auch in den Dörfern, die entlang des Reidebachs entstanden waren und heute den Ortsteil Reideburg bilden - Reideburg, Sagisdorf, Krondorf, Baweritz oder Schönnewitz - hatten 

fruchtbaren Boden und eine garantierte Wasserversorgung, um den Hallensern frisches  Gemüse auf den Tisch zu bringen. Und in Diemitz, das die Hallenser heute vor allem als "Eisenbahnviertel" und Durchfahrt zur A14 und A9 kennen, wurde neben Gurken vor allem Kümmel angebaut. Deshalb erzählen alte Diemitzer heute noch vom Kümmeldorf.

Das Gesicht der Dörfer wandelte sich, als nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 die Industrialisierung in Halle voranstürmte, sich die Wohnsiedlungen nach Süden ausdehnten und die Industrie das hallesche Umland im Osten besetzte. Vor allem, als um 1880 eine erste "Berliner Brücke" die Stadtgrenze der Bahngleise nach Osten durchbrach - vier Eisenbahnlinien 

kreuzten Halle damals - entstanden in Diemitz Werkstätten (nicht nur!) für die Eisenbahn, führten Gleise aus neuen Großbetrieben zu dem 1870 feierlich eingeweihten Zentralen Güterbahnhof, wurden in dem einst idyllischen Dörfchen Wohnungen für Arbeiterbund Angestellte der Bahn gebaut.

 

Straßenbahn aufs Land

Beredtes Zeugnis für die Eroberung der Saalkreisdörfer durch die Industrie mag sein, dass bereits 1914, 36 Jahre, bevor Reideburg, Kanena, Büschdorf und Diemitz nach Halle eingemeindet wurden, die Städtische Straßenbahn Halle bis nach Schönnewitz fuhr. Oder die Otto-Stomps-Straße, benannt nach einem Bankier, der sich rechtzeitig ein großes Areal für die Erbauung von Idustriebetrieben an "seiner" Straße sicherte….